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© Sven Simon | dpa picture alliance
Abschied

Wolfgang Schäuble: Bewegende Trauerfeier für den Politiker

Bewegende Trauerfeier für Wolfgang Schäuble (1942-2023) in seiner Heimatstadt Offenburg in Baden-Württemberg.

Auch wenn er schon lange schwer krank war, starb er am Ende überraschend, am zweiten Weihnachtsfeiertag. Erst wenige Tage vor Weihnachten hatte er seine Memoiren beendet („Erinnerungen“, erscheint im April 2024 im Klett Verlag). An Heiligabend hatte er noch mit seiner ganzen Familie das Krippenspiel in der Stadtkirche von Offenburg besucht. Genau in der Kirche, in der nun seine Familie zur Trauerfeier lud.

Wichtiger Verhandlungsführer der Bundesrepublik

Mit ihm ging nach seinem einstigen politischen Ziehvater Helmut Kohl (1930-2017) ein weiterer großer Architekt der deutschen Einheit von 1990. Als Bundesinnenminister war er damals Verhandlungsführer der Bundesrepublik. Der Einigungsvertrag zwischen beiden deutschen Staaten trägt seine Unterschrift, neben der von Günther Krause für die DDR. 51 Jahre lang, länger als jeder andere Politiker, war er Abgeordneter im Bundestag, stets direkt gewählt im Wahlkreis Offenburg. In dieser Zeit war er Bundesinnenminister (1989-1991, 2005-2009), Bundesfinanzminister (2009-2017) und Bundestagspräsident (2017-2021).

Weggefährten bei der Trauerfeier

Zur Trauerfeier am 5. Januar kamen viele Weggefährten – nicht nur aus „seiner“ CDU. Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) lobte Wolfgang Schäuble als „ganz große politische Persönlichkeit“, „Gestalter Europas und leidenschaftlichen Demokraten“. CDU-Chef Friedrich Merz erinnerte an Schäubles Verdienst um die deutsche Wiedervereinigung: „Der Vertrag, der uns zusammengeführt hat, trägt nicht nur seine Unterschrift, sondern auch seine Handschrift.“ Wolfgang Schäuble stehe „in der Reihe der deutschen Nachkriegspolitiker, die unsere Geschichte geschrieben haben.“

Zum Abschluss der Trauerfeier sprach Schäubles Tochter Christine Strobl: „So, Papilein, jetzt ist alles erledigt, wir lassen dich jetzt gehen, dankbar für die gemeinsame Zeit“. Am 22. Januar soll die Politgröße mit einem Staatsakt in Berlin geehrt werden.