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© CDU/Laurence Chaperon
Private Einblicke

Angela Merkels unbekannte Seiten

Mit dem Ende ihrer 16-jährigen Kanzlerschaft wird die 67-Jährige bald wieder mehr Zeit für Besuche in Polen und private Treffen haben. Welche besondere Beziehung sie zum Nachbarland hat, was Verwandte, Freunde und ihr Ehemann Joachim Sauer erzählen. 

Von Andrzej Stach

© Laurence Chaperon / ROBA Images
Angela Merkel mit ihrem Vater Horst Kasner und ihrer Mutter Herlind 2004

Am Ende ihrer Kanzlerschaft sprach Angela Merkel offen wie selten zuvor über ihre DDR-Biografie. Sie kritisierte, wenn ihr früheres Leben in der DDR als „Ballast“ bezeichnet werde, als etwas Überflüssiges, das man über Bord werfen könne, „ganz gleich, welche guten und schlechten Erfahrungen man mitbrachte.“ Zu diesen Erfahrungen gehörte auch, dass Angela Merkel Polen schon vor 1989 öfter besuchte als jeder deutsche Kanzler seit der Entstehung der Bundesrepublik Deutschland Niemand von ihnen hatte so viele berufliche und private Kontakte mit polnischen Kollegen zur Zeit des Eisernen Vorhangs. Und nicht zuletzt hatte keiner von ihnen polnische Vorfahren in direkter Linie wie sie durch ihren Großvater.

© picture alliance / dpa
Merkels Großeltern: Ludwik Kaźmierczak in der Uniform der polnischen „Blauen Armee“ von General Józef Haller mit seiner Frau Margarete um 1919/20 in Poznań (Posen).

Angela Merkels polnische Wurzeln

Wer heute in Poznań (Posen) und Elbląg (Elbing) nach den Familienwurzeln von Angela Merkel sucht, braucht den Taxifahrern dort nur zu sagen: „das Haus von Angela Merkel“, oder auf Polnisch: „dom Angeli Merkel“. Die zwei entsprechenden Häuser in beiden Städten sind dort wohlbekannt und zählen zu den Sehenswürdigkeiten. Nur mit dem Unterschied, dass die Vorfahren der Bundeskanzlerin mütterlicherseits in Elbing – soweit bekannt – keine polnischen Familienmitglieder besaßen. In Posen schon, dort wohnten die Vorfahren des Vaters der Bundeskanzlerin. Ihr 1896 in Posen geborener Großvater trug bei seiner Geburt den polnischen Namen Ludwik Kaźmierczak, nach seiner polnischen Mutter Anna Rychlicka Kaźmierczak. Wie insgesamt etwa drei Millionen Polen, die im Ersten Weltkrieg Soldaten dreier verschiedener Armeen waren – Deutschlands, Russlands oder der österreichisch-ungarischen K.-u.-K.-Monarchie – kämpfte der 1915 einberufene Ludwik Kaźmierczak als preußisch-deutscher Soldat an der Westfront. Dort geriet er in französische Gefangenschaft oder er desertierte. Jedenfalls trug er bei seiner Rückkehr nach Posen nach Kriegsende auf einem Foto vermutlich von 1919/1920 in Posen, auf dem er zusammen mit seiner ethnisch deutschen Frau Margarete (geb. Pörschke) zu sehen ist, die Uniform der „Blauen Armee“. Diese Armee bestand aus Kriegsgefangenen polnischer Herkunft und kämpfte zunächst auf der Seite Frankreichs sowie später nach der Wiedererstehung des polnischen Staates 1918 u.a. im polnisch-sowjetischen Krieg 1920 für ein unabhängiges Polen. Ob auch Ludwik Kaźmierczak noch an diesem polnischen Befreiungskrieg von 1920 teilgenommen hat, ist unbekannt. Sicher ist, dass es für ihn eine Zeit einer sehr wichtigen Lebensentscheidung war: ob er in Polen oder in Deutschland leben will.

Aus dem nun nicht mehr zum Deutschen Reich, sondern wieder zum polnischen Staat gehörenden Posen zog er mit seiner Frau Anfang der 1920er-Jahre in die deutsche Hauptstadt Berlin. Dort wohnte er im Berliner Stadtbezirk Wedding und bekam eine Anstellung als deutscher Polizeibeamter. 1926 bekam das Ehepaar einen Sohn: Horst, den Vater von Angela Merkel. In dieser Zeit ließ Ludwik Kaźmierczak auch bei den deutschen Ämtern seinen Familiennamen ändern. Aus Familie Kaźmierczak wurde Familie Kasner, aus seinem Vornamen Ludwik Ludwig. In Deutschland gibt es unzählige Nachfahren polnischer Einwanderer und viele ihrer Nachfahren haben bis heute ihre polnischen Nachnamen. Andere nicht. Es war ein vergleichsweise normaler Verwaltungsvorgang, aber mit großer Symbolkraft, eventuell hatte es auch mit seinem Staatsposten zu tun. 1931 wurde er Oberwachtmeister der Polizei und 1943 Hauptwachtmeister. Er lebte bis zu seinem Tod 1959 in Berlin.

© picture alliance / dpa
Ludwik Kaźmierczak, zu diesem Zeitpunkt schon umbenannt in Kasner, mit seiner Frau Margarete und ihrem gerade geborenen Sohn Horst, dem Vater von Angela Merkel, im Jahr 1926 in Berlin

Das hätte sicher nie wieder jemanden interessiert, wenn Angela Merkel nicht so prominent geworden wäre. Erst 2013 wurde es der Weltöffentlichkeit bekannt, als sie schon acht Jahre lang Bundeskanzlerin war. Die Nachricht vom polnischen Großvater der Bundeskanzlerin sorgte damals für eine Sensation in Polen. Natürlich hat die Ehe zwischen dem bescheidenen, kleinen Polizisten Ludwik Kaźmierczak und der ethnisch deutschen Großmutter von Angela Merkel, einfache Leute, die deutsch-polnischen Beziehungen nicht so schicksalhaft beeinflusst wie die einst zahlreichen Vermählungen zwischen den feudalen Herrscherhäusern Deutschlands und Polen-Litauens, die jahrhundertelang, vor allem im späten Mittelalter, die beiden führenden Mächte Mittel- und Osteuropas waren. Oder wie die Krönung des sächsischen Fürsten August des Starken im Jahre 1709 zum König von Polen. Sie steht aber als eines von unzähligen Beispielen für die alltägliche, menschliche Seite der deutsch-polnischen Geschichte, verbunden durch Millionen gemeinsamer Familiengeschichten.

Heute spielt es, anders als zur Lebenszeit von Angela Merkels Großvater Ludwik Kaźmierczak, keine Schicksals-Rolle mehr, ob man als Pole in Poznań oder als Deutscher in Berlin lebt. In der Geburtsstadt von Ludwik Kaźmierczak, Posen, wohnen weiterhin einige seiner Verwandten. Einer von ihnen, sein Neffe Zygmunt Rychlicki. Den Großvater Angela Merkels sah Rychlicki persönlich zum letzten Mal, als dieser 1943 zum Begräbnis seiner Mutter nach Posen kam. Danach stand dessen Sohn Horst Kasner noch lange mit einigen Familienmitgliedern im Briefkontakt und auch Rychlicki bekam einen Brief von ihm. Darin schrieb ihm sein deutscher Cousin von seiner Familie und erwähnte auch seine Tochter Angela. Den Vornamen Angela konnte Rychlicki aber zunächst nicht mit dem der Bundeskanzlerin Angela Merkel verbinden, ihres neuen Familiennamens Merkel wegen. Davon erfuhr er erst über die Medien. Seitdem ist auch dieses Kapitel der Familiengeschichte von Angela Merkel ein wichtiger Bestandteil ihres Bildes in Polen, wo 1980 mit der Entstehung der unabhängigen Gewerkschaft und Bürgerbewegung „Solidarność“ das Streben nach Freiheit in der sozialistische Staatengemeinschaft begann. Ein Freiheitswille, der auch Angela Merkel sehr prägte. Denn sie war, ganz unabhängig von ihrem familiären Hintergrund und anders als die meisten DDR-Bürger, in den 80er-Jahren sehr oft in Polen.

© Universität Warschau
Ein Foto vom Treffen von Bundeskanzlerin Angela Merkel und Prof. Joachim Sauer an der Warschauer Universität (2007) mit ihren langjährigen polnischen Kollegen und Freunden sowie der Rektorin Prof. Katarzyna Chałasińska-Macukow.

Angela Merkels private Polen-Reisen in den 80ern

Nach zwei offiziellen FDJ-Reisen 1981 nach Polen fuhr die junge Wissenschaftlerin mit einem Kollegen im selben Jahr privat dorthin. Im Rahmen einer kleinen Erkundung der Heimat ihrer Mutter und ostpreußischer Vorfahren besuchte sie u.a. Marienburg (Malbork) und Danzig (Gdansk). Damals war Danzig, wo nur ein Jahr davor die „Solidarność“ gegründet worden war, neben Warschau die zweite Hauptstadt der antikommunistischen Opposition. Es war also ein Wagnis für DDR-Bürger, sich privat dorthin zu begeben.

Bei Angela Merkel blieb dieser besondere Polenbesuch nicht nur deshalb in Erinnerung. Dazu sagte sie am 30.08.2000 bereits als CDU-Generalsekretärin zum 20. Jahrestag der Gründung der Solidarność: „Für mich war die Gründung der Solidarność ein aufregendes Ereignis. Uns in der DDR stand ja noch die Niederschlagung des Prager Frühlings im Jahre 1968 vor Augen, aber wenn ich jemanden für fähig hielt, gegenüber diesem System hinreichend mutig zu sein, dann waren es die Polen. Ich hatte damals viele Kontakte zu polnischen Wissenschaftlern und bin 1981 nach Danzig gefahren. (…) Es war eine unheimliche Aufbruchstimmung. Bei der Ausreise entdeckte eine DDR-Zöllnerin bei mir ein Foto vom Danziger Denkmal für die Arbeiter von 1970. Wir konnten uns nicht einigen, ob das eine Ansichtskarte war oder ein konspiratives Dokument; sie hat es mir weggenommen.“

Gemäß einer erhaltenen Dienstmeldung von DDR-Zollbeamten vom 12. August 1981, sollen bei dieser Einreise-Kontrolle bei ihr einige weitere mit der „Solidarność“ direkt in Verbindung stehende Gegenstände gefunden worden sein: neben zwei Fotos (wahrscheinlich Ansichtskarten) des Denkmals für die 1970 von polnischen Volkspolizisten getöteten Arbeiter waren es eine Zeitung und ein Abzeichen der Solidarność selbst. In Polen, damals noch vor der Verhängung des Kriegsrechts im Dezember 1981 (als Tausende Solidarność-Aktivisten verhaftet und interniert wurden) war all das frei erhältlich und weit im Umlauf. In der DDR von Erich Honecker galt es als staatsfeindliches oder zumindest verdächtiges Material. Weitere Konsequenzen hatte der Vorfall für Angela Merkel aber nicht.

Besonders vor dem Kriegsrecht 1981, aber auch noch danach gab es in Polen im Vergleich zu anderen Ostblockländern eine vergleichsweise große Reisefreiheit für die Wissenschaft und Forschung. Ein Beispiel bildeten die Wissenschaftsseminare in Bachotek, einem malerischen Ort im Nordosten Polens. Neben polnischen Wissenschaftlern und Forschern nahmen an ihnen renommierte Experten aus dem Bereich Quantenchemie und Physik auch aus dem Westen teil. „Polen war damals eines der wenigen Länder im Ostblock, das einen regen Austausch mit westlichen Unis, Hochschulen und Instituten pflegte, eigene Wissenschaftler dorthin schickte und ausländische nach Polen einlud, die bereit waren, zu kommen und ihre Referate umsonst zu halten“, erklärt der Quantenchemiker Prof. Jacek Karwowski von der Universität in Toruń. Eine der wenigen weiblichen Wissenschaftlern bei diesen Treffen war die DDR-Physikerin Angela Merkel, zusammen mit ihrem damaligen Lebensgefährten und heutigen Ehemann Joachim Sauer, einem Quantenchemiker. Dabei soll sie schnell aufgefallen sein, denn sie sei stets sehr aufmerksam und akribisch gewesen in allem, was sie machte.

„Im Unterschied zu manchen anderen Gästen nahmen Angela Merkel und Joachim Sauer an allen im Programm vorgesehenen Einheiten teil, obwohl Bachotek ein attraktiver Ort an einem See ist“, erinnert sich Jacek Karwowski. Die Atmosphäre in Bachotek sei immer ganz locker und politisch frei gewesen, obwohl die Organisatoren vermuteten, dass die Treffen womöglich von der Geheimpolizei der kommunistischen Machthaber beobachtet wurden, weil zu ihnen Leute aus der ganzen Welt kamen, glaubt er. „Wenn wir am Feuer politisch kritische und lustige Lieder über den Kommunismus und Stalin auf Polnisch oder Russisch sangen, konnten andere Teilnehmer aus dem Ostblock sie wenigstens teilweise verstehen, zumal Angela Merkel, die sehr gut Russisch sprach.“ Angela Merkel und Joachim Sauer sangen dort, „und zwar sehr schön“, verschiedene amerikanische Spirituals, wie etwa „We Shall Overcome“.

Besonders bewunderte Jacek Karwowski bei Angela Merkel, dass sie wenige Tage nach dem Fall der Mauer in Berlin von 9. November 1989 eisern ihre weit zuvor gegebene Teilnahmezusage einhielt und nach Toruń kam, statt wie Hunderttausende andere Ostdeutsche in diesen Tagen lieber in den Westen zu fahren. „Das zeichnete sie aus, denn sie war sehr solide und hielt ihr Wort“, meint er. Sie hielt das Referat am 14. November auf Englisch. „Danach haben ich und meine Frau Anna sie zu uns nach Hause eingeladen. In Polen war vom alten System schon fast nichts übrig geblieben. Und wir saßen bei uns auf dem gelben Sofa und sahen im Fernsehen Berichte aus Berlin, wie die Mauer von Menschen mit Hammern und anderen Werkzeugen in Teile zerlegt wurde. Angela standen Tränen in den Augen und sie sagte in etwa: ‚Ich habe mein Leben lang davon geträumt, dass dies geschehen möge. Und jetzt, wo das wirklich passiert, sitze ich hier‘, als wollte sie sagen, dass sie vor allem jetzt dort sein sollte“, erzählt Prof. Karwowski und lächelt.

© Grzegorz Chalasinski
Die Kanzlerin privat: Angela Merkel und Joachim Sauer 2007 in Berlin als Gastgeber für ihre polnischen Freunde.

Als Solidarność-Mitglied nahm Jacek Karwowski sie auch in das Solidarność-Büro in Toruń mit, wo sie sich mit einigen Oppositionellen unterhalten konnte. „Als ich am nächsten Tag Angela Merkel zum Bahnhof brachte, sagte sie in einem Moment: ‚Mir ist etwas Geld geblieben, das ich nicht ausgegeben habe. Stecke bitte das Geld in die Büchse im Solidarność-Büro.‘“

Der Quantenphysiker Prof. Grzegorz Chałasiński von der Warschauer Universität lernte Angela Merkel kennen, als er sie 1985 eine Strecke im Zug nach Bachotek zu ihrem ersten Seminar begleitete. „Wir haben uns locker und nett unterhalten und ich fand sie gleich ganz normal und sympathisch. Vor Ort war schon Joachim Sauer, mit dem ich bereits davor befreundet war – ich glaube, das darf ich so sagen. Er kam schon in der zweiten Hälfte der 70er-Jahre immer wieder zu uns, denn für ihn waren Warschau, Toruń und Bachotek Orte, wo er weltbekannte Forscher traf“, meint Prof. Chałasiński. Und weiter: „Während seiner Polenbesuche trafen wir uns mit Joachim Sauer auch privat. Natürlich sprachen wir auch ganz frei über politische Themen, zumal es bei uns keine Abhörmaßnahmen in privaten Wohnungen gab wie in der DDR. Deshalb fühlten wir uns völlig frei, sowohl in Warschau als auch bei Kontakten in Bachotek, wo es nach dem Konferenzprogramm auch lockere Begegnungen gab. Auch Angela Merkel passte von Anfang an zu uns. Wir wussten alle, dass wir uns in einer bestimmten politischen Situation befanden, weshalb wir aber nicht traurig sein sollten, sondern das Beste daraus machen mussten.“

Auch Angela Merkels Ehemann Prof. Dr. Joachim Sauer erinnert sich in einer exklusiven Stellungnahme für die SuperIllu an diese Zeit: „An der Universität Warschau am Lehrstuhl für Quantenchemie, zu dem auch Prof. Chałasiński gehörte, war ich im Herbst 1984 für mehrere Wochen. Wir waren täglich im Institut zusammen, aber auch abends, und haben am Wochenende Ausflüge unternommen, zum Beispiel nach Żelazowa Wola, dem Geburtsort von Fryderyk Chopin. Das war eine aufregende und aufwühlende Zeit – der Priester Jerzy Popiełuszko war von der ‚Sicherheit‘ entführt und ermordet worden. Die Beisetzung war am 3. November 1984. Wir haben gemeinsam die Kirche St. Stanislaus Kostka besucht, deren Zaun voller Solidarność-Plakate hing.“

© imago images/Bernd Elmenthaler
Am 26.10.2021 überreichte Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier Angela Merkel ihre Entlassungsurkunde und bedankte sich für ihre Arbeit

„Angela Merkel passte von Anfang an zu uns“

Nach der Wiedervereinigung Deutschlands gab es weniger Kontakte zwischen Angela Merkel und Joachim Sauer und ihren polnischen Kollegen und Freunden. „Ganz abgebrochen wurden sie aber nicht“, erzählt Professor Chałasiński. Während ihres offiziellen Besuchs in Warschau 2007 haben sich Angela Merkel und Joachim Sauer, der sie begleitete, an der Warschauer Universität mit ihren Kollegen und Freunden aus Bachotek getroffen. „Im Dezember 2007 hat mich Joachim dann zum Seminar seiner Gruppe in Berlin eingeladen, wo ich im Departement einen Vortrag, Seminar und Gespräche hatte. Den Abend habe ich dann privat bei ihm und Angela zu Hause verbracht. Und es war wie früher. Was sich geändert hatte, war, dass Joachim nicht mehr einen Trabant hatte wie in unserer sozialistischen Zeit, sondern bereits einen VW Golf“, sagt Prof. Chałasiński und lächelt.

Etwas überrascht war er nur über zwei Polizisten, die vor ihrem Haus Wache hielten. Auf eine andere Art aber auch über ihre Wohnung, erinnert er sich. „Es war eine große, bürgerliche Wohnung mit alten Möbeln und einem Klavier, von denen es auch in Warschau welche gibt. Das zeigte, dass sie weiterhin normale bodenständige Menschen geblieben sind und sich nicht durch die besondere Funktion von Angela irgendwie negativ verändert haben. Bei dem Treffen konnte ich mich wieder länger mit Angela und Joachim unterhalten. Auch über Politik, denn bei uns wurde damals Tusk Ministerpräsident. Ich sagte dabei, er sei ein guter Politiker, der aber noch viel lernen müsse. Darauf bemerkte Angela, dass er bereits sehr viel könne. Es waren interessante und sympathische Gespräche beim Wein.“ Gespräche, für die Angela Merkel bald wieder Zeit haben könnte.