Menü
SUPERillu
Made with in Offenburg
© Sandra Ludewig/Universal Music
Duett mit Luis Fonsi

Helene Fischer: Heftige Kritik am neuen Song "Vamos a Marte"

Mit dem emotionalen Song „Vamos a Marte“ feierte die Schlagerkönigin ihr lang ersehntes Comeback. Millionen sahen das Video. Doch sie erntete teils heftige Kritik, etwa „Ohrengraus statt Ohrenschmaus“. Was steckt dahinter?

Comeback nach drei Jahren Pause

Mit ihrem neuen Song „Vamos a Marte“ („Lass uns zum Mars gehen“) schlägt Helene Fischer, 37, ein neues Kapitel in ihrer Karriere auf. Zusammen mit Weltstar Luis Fonsi, 43, präsentierte sie nach einer fast dreijährigen Schaffenspause ein Lied auf Spanisch und Deutsch.

„Ich hab immer wieder darüber nachgedacht, welche Songs ich nach so langer Zeit auf die Reise schicke, die gehört werden sollen, die in eure Herzen finden“, sagte Helene vor der Premiere ihres Videos, das auf sieben (!) TV-Sendern und auf YouTube gezeigt wurde. Und ihr Duett-Partner Luis Fonsi („Despacito“) schwärmte in den höchsten Tönen: „Ich fühle mich so geehrt und bin unglaublich stolz darauf, mit the one and only Helene Fischer einen Song aufgenommen zu haben.“

Zwei Millionen Klicks auf YouTube

Ihr Plan, mit dem Puerto Ricaner musikalisch neue Wege zu gehen, scheint geglückt: Bereits nach fünf Tagen hatte das Lied auf YouTube zwei Millionen Klicks, stieg auf Platz eins in den Midweek-Single-Charts ein. Das schaffte die Schlagerkönigin noch nicht mal mit „Atemlos“.

Enttäuschung der Fans

Doch in die Freude mischt sich auch Ernüchterung. Denn viele Fans zeigten sich nach der Veröffentlichung der Comeback-Single enttäuscht. Im Internet finden sich Kommentare wie „Das Lied geht überhaupt gar nicht! Da kommt ja gar nix rüber! Wie gewollt und nicht gekonnt“ oder „Mag den Song überhaupt nicht. Die absolute Enttäuschung. Fühle mich teils angeschrien. Helenes Stimme nervt hier total.“ Manch einer erkennt seine Schlagerkönigin mit der sanften Stimme nicht mehr: „Einfach nur Gekreische. Kein Vergleich zu den anderen Liedern“, kritisiert jemand. Der Gesang bekommt in manchen Bemerkungen genauso sein Fett weg wie das angeblich „billig“ gemachte Video und der Text. Die „Frankfurter Allgemeine“ schreibt von einem „Feuerwerk an unreinen Reimen“ („Körper“ und „Wörter“). Ist das noch die Helene, die von allen Generationen geliebt wird? Manch einer fürchtet, sie sage dem Schlager nun adieu…

Ich fühle mich geehrt und bin stolz auf diesen Song.

Luis Fonsi
© M. Handelmann | SuperIllu
2008: Zu Beginn ihrer Karriere sang Helene klassische Schlager. Diese Zeiten sind nun wohl endgültig vorbei

Wandel vom Schlager zum Pop

Medienwirksam wollte Helene Fischer eine neue Ära einläuten. Ihren Wandel vom Schlager zum Pop noch deutlicher vollziehen. Das hat sie auf jeden Fall geschafft. Selten zuvor hat ein Lied am Tag der Veröffentlichung so für Furore gesorgt. Doch was hält Jean Frankfurter, der Helene ihre ersten Hits auf den Leib schrieb, vom neuen Song? „Mir gefällt er.“ Beim Experten keinerlei Aufregung. Dass Helene bei ihrem Comeback ein rauer Wind entgegenschlägt, kann auch Ex-Hitparaden-Moderator Uwe Hübner nicht nachvollziehen.

„Ich finde den Song echt klasse, wobei mir die zweite Version davon (eine ruhigere Bachata-Version, Anm. der Red.) weitaus mehr zusagt. Diese hat absolute Lebenslust und Leidenschaft. Helene wagt für unsere Ohren mit beiden Versionen etwas Neues und prägt nach dem von meinem Team und mir miterfundenen Dance-Schlager einen weiteren, nun sogar internationalen Trend mit. Deswegen kann ich über Kritik in unseren Landen gut hinwegsehen.“ Fest steht wohl: Helene verfolgt einen langfristigen Plan, den sie mit ihrer Mannschaft umsetzt. Sie will weiterkommen.

Schafft die Sängerin einen internationalen Erfolg?

Erobert sie mit dem neuen Lied den spanischsprachigen Markt? Hübner, der in Deutschland und Spanien lebt, könnte sich das vorstellen. „Sie hat sich mit Luis Fonsi jedenfalls einen schmucken und sehr beliebten Mann an die Seite gestellt, der im Latino-Bereich ein absoluter Topstar ist. Ein perfekter Türöffner.“ Für Hübner gibt es keinen Zweifel daran, dass die Sängerin es international schaffen kann, auch wenn der Schritt nach Las Vegas momentan vielleicht noch zu gewagt sei. „Helene hat die Stimme, das Aussehen, das Können dafür. Und vor allem jetzt auch die Erfahrung.“ Ihre Entwicklung zeigt, dass sie nicht nur Sängerin, sondern Entertainerin ist: Seit 2005 steht sie auf der Bühne, hat sich seitdem stark entwickelt. Sang sie zu Beginn noch auf Volksfesten, füllt sie jetzt Stadien.

Sie tanzt, singt, fliegt durch die Luft, ist nicht nur wegen 16 Millionen verkaufter Platten ein Star. „Helene ist eine Ausnahmeerscheinung. Sie hat Disziplin, Respekt vorm Publikum und einen langen Atem. Sie hat dafür eine Menge geleistet und geopfert. Deswegen gönne ich ihr von Herzen, dass sie jetzt experimentierfreudig das macht, worauf sie Lust hat. Ohne auf Kritiker zu achten.“ Denn wo Erfolg ist, gibt es negative Stimmen. Und er ergänzt: „Jedem kann und sollte man es nicht recht machen. Die wahre Künstler-Seele braucht neue Herausforderungen. Dafür muss man was wagen. Ein großer Star lebt von der Veränderung.“ Helene tut das zu hundert Prozent.