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Star aus Familienfilm-Klassiker

Stefanie Stappenbeck über Traumata und Träume

Sie ist der (Kinder-)Star aus „Die Weihnachtsgans Auguste“ von 1988 – und heute immer noch bestens im Geschäft. Die sympathische Potsdamerin gewährte uns Einblicke in die damaligen Dreharbeiten,  äußerte sich auch zu harten Zeiten und Horizonterweiterug

Die jugendliche, ja, mädchenhafte Ausstrahlung von Stefanie Stappenbeck lässt es noch unglaublicher erscheinen, dass ihr Film „Die Weihnachtsgans Auguste“ bereits vor 33 Jahren das Licht der TV-Welt erblickte! Es war das zweite Mal, dass die Potsdamerin vor einer Kamera stand – ein Teenager, der nicht nur schöne Erlebnisse hatte, wie Stappenbeck sich erinnert.

Die Arbeit am Filmset war (k)ein Kinderspiel

„Als wir auf dem Striezelmarkt in Dresden drehten, war es eiskalt. Mein Mund war quasi eingefroren, ich konnte nicht richtig sprechen. Dann musste ich in einer Szene zwischen meinen Filmeltern hin und her gucken, ohne in die Kamera in der Mitte zu blicken, und auch noch was sagen. Das hat mich total überfordert und mitgenommen, sodass ich am nächsten Tag eine kahle Stelle am Kopf hatte: ein kleiner kreisrunder Haarausfall!“ Mit einem Lachen fügt sie hinzu: „Dieses Trauma hab ich aber wohl mittlerweile aufgearbeitet.“

Ihr steiniger Weg nach oben

Eine Begebenheit, die sie rückblickend also durchaus auch amüsiert. Doch bar jeder Heiterkeit sagt sie wenig später: „Bei mir gab es irgendwann viel aufzuarbeiten. Etwa das Aufwachsen in der DDR. Mein Vater war Theologe, und Menschen aus christlichen Haushalten hatten es ja nicht besonders leicht. Dann hab ich eine behinderte Schwester. Und nicht zuletzt die Tatsache, dass ich schon so früh anfing zu arbeiten. Was einerseits schön war, aber andererseits war da oft ein Gefühl von Einsamkeit, da ich keine Mitstreiter hatte, die einen ähnlichen Weg gingen wie ich, zumal ich keine Schauspielausbildung hatte. So saß ich häufig bedröppelt in der Theaterkantine – mit älteren, oft auch prominenten Kollegen. Das war hart.“

Es gibt wahnsinnig tolle Methoden, sich selbst mehr innere Freiheit zu schenken.

Stefanie Stappenbeck über ihre Coachingausbildung

Der prägende Umgang mit Down-Syndrom in der Familie

Die Erfahrung, eine Schwester mit Down-Syndrom zu haben, empfindet sie allerdings auch als „totale Bereicherung, weil diese Menschen sehr unverstellt sind und pur in ihren Gefühlsäußerungen. Und vielleicht hat mich das darin geprägt, dankbarer und bescheidener zu sein. Und auch empathischer.“ Sie fügt jedoch hinzu: „Man darf das nicht glorifizieren. Mit zunehmendem Alter nehmen körperliche Beschwerden zu – und damit die Hilfsbedürftigkeit. Auch bekommen die Betroffenen oft Depressionen; da ist eben auch viel Leid. Es gibt einfach beides in extremer Form, was mich Wichtiges über das Leben gelehrt hat.“ Stefanie Stappenbeck lässt sich coachen und macht derzeit auch selbst eine Ausbildung zum Coach.Sie ist überzeugt: „Es gibt wahnsinnig tolle Methoden, sich selbst mehr innere Freiheit zu schenken.“