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Einblicke

Petra Kleinert und Reinhold Kammerer: Die Liebe kam spät, aber gewaltig!

Die Schauspieler wollen keine Zeit verlieren und sind oft wie möglich beisammen. Wir waren mit ihnen in Potsdam unterwegs, wo die Mutter von „Mord mit Aussicht“-Star Kleinert lebt und die drei einem gemeinsamen Herzensprojekt nachgingen.

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Große Freude bei der Spendenübergabe: Christine Kleinert, Günter Hein und Kati Wundke vom Tierheim Potsdam und Petra Kleinert (v. l.)

Petra Kleinert und Reinhold Kammerer setzen sich für Tierschutz ein

Prominenter Besuch im Tierheim Potsdam: Petra Kleinert, 56, ist vor Ort und erkundet die Einrichtung. Das bleibt unter den Mitarbeitern nicht lang unbemerkt, immerhin erlangte die Jenenserin mit ihrer Rolle der Heike „Muschi“ Schäffer in der Crime-Comedy-Serie „Mord mit Aussicht“ Kultstatus. Trotz ihrer Berühmtheit gibt sich Kleinert herzlich und allürenfrei. Sie ist ungeschminkt und lässig gekleidet – und außerdem nicht allein gekommen: Mutter Christine, 85, und Ehemann Reinhold Kammerer, 51, haben sie begleitet, denn alle drei wollen das Haus unterstützen. Kammerer: „Wir lieben alle Tiere. Wenn wir beispielsweise eine Spinne in der Wohnung haben, kämen wir nie auf die Idee, sie zu töten, sondern bringen sie – manchmal auch mit ziemlichem Aufwand verbunden – nach draußen. Übrigens sind Petra und ich ganz besonders von Katzen Fans!“ Nach einem Rundgang spendet das Paar dem Heim 500 Euro, und Christine Kleinert überreicht das Katzenfutter, das sie mitgebracht hat. Wie Tochter und Schwiegersohn beherbergt auch sie eine Samtpfote bei sich.

Reinhold ist mein Seelenverwandter. Oft spricht er aus, was ich denke – und umgekehrt.

Petra Kleinert
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Petra Kleinert mit Ehemann Reinhold Kammerer und Mama Christine beim gemütlichen Beisammensein.

Ein Leben zwischen Österreich und Deutschland

Petra Kleinert und Reinhold Kammerer haben ihren Lebensmittelpunkt in Österreich, sind aber oft für Schauspielengagements in Deutschland: So steht Kleinert zum Zeitpunkt unseres Treffens im nahe gelegenen Teltow für die Krimiproduktion „Blutige Anfänger“ vor der Kamera. In der Serie gehört sie neuerdings als Dörte Pfeiffer zum Ermittler-Kernteam. Die Nähe des Drehorts zur Hauptstadt Brandenburgs hat einen wunderbaren Nebeneffekt: „Meine Mutter lebt hier in Potsdam. Somit sehen wir uns derzeit öfter als sonst, was sehr schön ist.“ Das Familienduo hat ein sehr enges Verhältnis; beide zogen auch an einem Strang, als der Vater bzw. Ehemann an Demenz erkrankte. Kleinert lebte damals noch in Berlin und erzählt: „Ich hatte die beiden irgendwann nach Potsdam geholt, weil die ständigen Fahrten nach Jena schwer zu leisten waren. Vati starb dann 2010 mit 84; die Demenz war da schon sehr fortgeschritten. Das hat Mutti und mich noch mal mehr zusammengeschweißt. “

Ich habe eine Serienidee entwickelt, in der Andreas Schmidt-Schaller eine Hauptrolle spielt.

Petra Kleinert
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Wolken am Himmel, Sonne im  Herzen: Das Paar vor dem Ratskeller Babelsberg.

Verliebt wie am ersten Tag

Dass auch Petra Kleinert und ihr Reinhold eine innige Beziehung zueinander haben, ist fast schon untertrieben: Das Ehepaar wirkt verliebt wie am ersten Tag. Amor hatte mit seinem Pfeil sofort ins Schwarze getroffen: Rund zwei Monate, nachdem sie im Sommer 2016 am Filmset einander begegnet waren, heirateten sie. Kleinert: „Reinhold ist mein Seelenverwandter. Irgendwie sind unsere Gehirne zusammengewachsen“, sagt sie und lacht. „Zumindest fühlt es sich so an. Oft spricht er aus, was ich denke – und umgekehrt.“ Kammerer schwärmt seinerseits von „Schmetterlingen im Bauch und Teenager-Kichern wie mit 20“, weist aber auf einen entscheidenden Unterschied hin: „Keiner von uns musste sich, als wir uns kennenlernten, noch die Hörner abstoßen oder ,verwirklichen‘. Jeder konnte von Anfang an so sein, wie er ist. Bei uns gab’s auch keine Spielchen à la ,Wer hat sich bei wem wann zuletzt gemeldet?‘“ Zum Fundament dieser großen Liebe gehört auch, so selten wie möglich getrennt voneinander zu sein. Daher wurde Petra Kleinert selbstverständlich von ihrem Mann nach Brandenburg begleitet: „Wir wollten einfach beide keine Fernbeziehung, sondern so viel Zeit wie möglich miteinander verbringen. Ich weiß aus Erfahrung: Irgendwann fremdelt man; das möchten wir nicht riskieren.“

Reinhard Kammerer ist der erste Mann, mit dem Petra Kleinert sich Kinder hätte vorstellen können. „Während einer Zugfahrt sagte ich mal zu ihm, wie schade ich es fände, dass wir keine hätten. Darauf meinte er: ,Vielleicht kommt ja eine Seele zu uns…‘ Kammerer nickt und ergänzt: „Man weiß einfach nie, was im Leben passiert. Es kann doch sein, dass wir mal noch ein Kind bei uns aufnehmen. Platz genug wäre in unserem Haus! Eigentlich sind wir ,rund‘, aber wenn man viel Liebe zu vergeben hat und es einfach sein soll – und auch die Ressourcen da sind… Wir werden sehen, was das Schicksal noch so alles mit uns vorhat!“

Man weiß nie, was im Leben passiert. Vielleicht nehmen wir mal noch ein Kind bei uns auf.

Reinhold Kammerer
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Petra und ihr Reinhold mit Tierheim-Katze Libby.

Pläne für die Zukunft

Apropos Schicksal: Petra Kleinert verrät uns, dass ihre „SOKO Leipzig“-Figur, die Sittenpolizistin Dagmar Schnee, künftig nicht mehr in Erscheinung treten wird. „Ich hab sie sehr gemocht, und sie schläft jetzt sozusagen. Vielleicht wacht sie irgendwann wieder auf – vorerst wird das aber nicht passieren.“ Grund für ihren Entschluss: das zeitintensive Engagement bei „Blutige Anfänger“. Doch auch das „SOKO Leipzig“-Ende zweier zu Freunden gewordenen Kollegen beförderte ihre Entscheidung, aus dem Quotenhit auszusteigen: Steffen Schroeder, 49, (alias Tom Kowalski) und Andreas Schmidt-Schaller, 77, (Hajo Trautzschke). Mit Letzterem hat Kleinert große Pläne: „Ich habe eine Serienidee entwickelt, in der Andreas eine Hauptrolle spielt…“

Zurück zu ihr und Ehemann Reinhold. Bei so viel Harmonie stellt sich uns nämlich die Frage, ob es in dieser Beziehung auch mal ruckelt – und wenn ja, warum. Er: „Was mich an Petra stört? Na, wenn‘s da überhaupt was gibt, dann, dass ich bei ihr manchmal nicht zu Wort komme.“ Schmunzelnd fährt er fort: „Umgekehrt findet sie mich gern mal zu unordentlich. Daher bekomme ich überall, wo wir sind, eine Fläche ,zugewiesen‘, auf der ich mich austoben darf. Drumherum muss es penibel aufgeräumt sein – sonst platzt sie oder fängt manisch an, alles zu falten und geradezurücken.“

Wo sieht sich das Paar in zehn, zwanzig Jahren? Kleinert: „Ich fände es toll, irgendwann mal einen Tiergnadenhof zusammen zu betreiben. Reinhold schraubt dann vielleicht an alten Autos herum, ich hab außerdem einen Obst- und Gemüsegarten. Wir schreiben gemeinsam Drehbücher und sind auch sonst noch künstlerisch zugange… Ach, und Mutti wohnt bei uns, und wir feiern gemeinsam ihren 100. Geburtstag; alle bei guter Gesundheit und noch immer mit viel Humor. Das wäre wirklich schön!“