Menü
SUPERillu
Made with in Offenburg
© wolf-sportfoto | imago images
Sport

Henning Fritz: Positive Bilanz der Handball-EM

Der vierte Platz bei der Heim-EM konnte die entfachte Euphorie nicht schmälern. Handball-Legende Henning Fritz zieht eine positive Bilanz.

© Zoonar | imago
Der ehemalige Torhüter aus Magdeburg Henning Fritz.

Das Wintermärchen blieb für die deutschen Handballer bei der Europameisterschaft im eigenen Land aus. Die Mannschaft um Trainer Alfred Gislason wurde am Ende, nach zwei Wochen Euphorie, Vierter. Torwartlegende  Henning Fritz blickt für SuperIllu auf die Leistung des deutschen DHB-Teams und wagt einen Ausblick. Der Magdeburger ist heute als Gesellschafter der Vertriebsgesellschaft Innovation Rhein-Neckar GmbH und hat den Podcast "20/12" mit Handball-Kollegen Christian Zeitz.

Herr Fritz, wie fällt Ihre EM-Bilanz und Ihr Urteil über die deutsche Teamleistung aus?

Mit dem Einzug ins Halbfinale wurde das Minimalziel erreicht. Die Mannschaft ist noch relativ jung und in der Breite noch nicht so stabil. Wir können aber mit dem Verlauf des Turniers dennoch sehr zufrieden sein. Es war eine optimale Werbung für unseren Sport.

Ist die deutsche Mannschaft nach ihrem Neuaufbau nun wieder in der Weltspitze angekommen?

Das größte Problem der Mannschaft war in den letzten Jahren die schwankende Leistung.  Deshalb brauchen wir eine höhere Kontinuität. Die jungen Spieler, die aus der Junioren-Weltmeistermannschaft aufgerückt sind – wie David Späth, Nils Lichtlein oder  Justus Fischer – können in  Zukunft die Mannschaft  weiter verstärken. Bei der Heim-WM 2027 sind die Spieler im besten Handball- Alter, Mitte 20. Diese Zeit brauchen sie aber auch, um sich als Team zu entwickeln.

© IPA Sport | imago
Torhüter Andreas Wolff spielte ein tolles Turnier, wurde ins All-Star-Team gewählt.

Sie waren bei einigen Spielen, darunter dem Finale, live in der Halle. Wie war die Stimmung? 

Die Atmosphäre war so, wie ich es erhofft und erwartet habe: sehr euphorisch. Allerdings nicht nur bei den deutschen Spielen, sondern auch bei allen anderen. Das zeigt den Stellenwert, den der Handball mittlerweile in Deutschland hat. 

Kann die Euphorie der EM dem Handballsport in Deutschland noch mehr Rückenwind verleihen?

Durch die vielen Familien in der Halle, aber auch die erhöhte Medienpräsenz im Fernsehen und in den sozialen Medien auf jeden Fall. Ich denke, dass der Zulauf der Vereine wieder größer wird und wir langfristig den Nachwuchs bekommen, um die Vereine und die Nationalmannschaft mit jungen Talenten weiterentwickeln zu können.

Was gibt Ihnen Hoffnung für die Zukunft?

Die Mannschaft ist sehr jung, aber bereits auf einem sehr hohen Niveau. Die Zukunft gehört eigentlich ihnen. Wenn sie noch einige Jahre Bundesliga und Nationalmannschaft spielen, werden sie reifen. Da sehe ich das Potential der deutschen Mannschaft. Gerade für die WM 2027 im eigenen Land. Dann könnten wir eine schlagkräftige Mannschaft haben, die sich dann berechtigte Chancen machen kann, auch wieder um den Titel mitzuspielen.