Große Nachfrage
Die Nachfrage nach dem 49-Euro-Ticket ist aktuell groß. Bundesweit haben seit dem Verkaufsstart rund sieben Millionen Menschen das Deutschlandticket, das ausschließlich im Abo erhältlich ist, erworben. Etwa zwei Millionen davon sind neugewonnene Abonnenten, wie die Bundesregierung jüngst mitteilte (Stand 9. Mai 2023). Der Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) rechnet in den nächsten Tagen und Wochen mit weiteren sechs Millionen Menschen, die das Abo noch abschließen werden.
Für öffentlichen Nah- und Regionalverkehr in Deutschland
Mit dem Deutschlandticket, das seit dem 1. Mai 2023 gültig ist, können Fahrgäste den öffentlichen Nah- und Regionalverkehr in ganz Deutschland nutzen. Das heißt, sie können mit allen Linienbussen, U-Bahnen, S-Bahnen, Straßenbahnen, RE- sowie RB-Zügen der teilnehmenden Verkehrsunternehmen fahren. Davon ausgenommen sind jedoch der Fernverkehr, Züge des Anbieters DB Fernverkehr AG (darunter sind auch einige Regionalzüge) sowie Fahrten in der ersten Klasse. Der Fahrschein für 49 Euro wird in erster Linie online angeboten und kann über die Webseiten bahn.de oder deutschlandticket.de sowie über die Apps der regionalen Verkehrsbetriebe erworben werden. Einige Kundencenter der Verkehrsbetriebe geben das Deutschlandticket auf Wunsch auch als Chipkarte heraus. Dabei ist bislang allerdings häufig ein Problem aufgetreten: Die mit der Software des Herstellers „highQ“ ausgegebenen Chips sind teilweise fehlerhaft und können deshalb bei der Fahrkartenkontrolle vom System nicht richtig erkannt werden. Aus diesem Grund wird das 49-Euro-Ticket momentan auch in ausgedruckter Form akzeptiert – zumindest so lange, bis das Problem durch die Deutsche Bahn behoben worden ist.
Auch wichtig zu wissen: Der Fahrschein, der Nachfolger des 9-Euro-Tickets ist, kann nicht zu jederzeit gekauft werden. Es gilt eine Buchungsfrist bis zum 15. Tag des Vormonats. Wer also ein Ticket für Juli haben möchte, muss es bis spätestens 15. Juni vorbestellen.
Finanzielle Entlastung und Attraktivität des öffentlichen Nahverkehrs stehen im Fokus
Bereits bestehende Abonnements können online auf das meist günstigere Deutschlandticket umgestellt werden. Und wer das 49-Euro-Ticket nur für einen bestimmten Zeitraum haben möchte, etwa um günstig zu verreisen, kann den Vertrag monatlich auflösen.
Die Bundesregierung möchte mit dem Deutschlandticket zum einen alle Bürger angesichts der stark gestiegenen Energiepreise finanziell entlasten. Zum anderen soll das Angebot die Attraktivität des öffentlichen Personennahverkehrs erhöhen. Ziel ist es, dass immer mehr Menschen auf Bus und Bahn umsteigen und das Auto stehenlassen. Dadurch sollen die angestrebten Klimaziele erreicht werden. Für die Finanzierung des Fahrscheins stellt der Bund ab 2023 jährlich rund 1,5 Milliarden Euro zur Verfügung. Mit derselben Summe beteiligen sich auch die Länder.
Bei dem großen Andrang auf die öffentlichen Verkehrsmittel empfiehlt es sich, die Reise vor Fahrtantritt genau und frühzeitig zu planen. Auf der DB-Webseite (reiseauskunft.bahn.de) kann die passende Verbindung zum Zielort herausgesucht werden. Der Reiter „Verkehrsmittelauswahl“ hilft dabei. Zusätzlich empfiehlt es sich, außerhalb der Stoßzeiten zu reisen, denn dann sind die Züge deutlich leerer. Fahrräder sollten erst am Zielort ausgeliehen werden, da die Mitnahme nicht immer garantiert werden kann. Wer all diese Tipps umsetzt, kann für 49 Euro wirklich günstig und bequem quer durch Deutschland reisen – nach Rostock für ein Matjesbrötchen oder nach München für eine Weißwurst.
