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© Bio- und Nationalpark Refugium Schmilka
Teil des Elbsandsteingebirges

Sächsische Schweiz: Tipps für den Sehnsuchtsort in Sachsen

Unwirkliche Landschaften, bizarre Felsen, wilde Täler und Schluchten… Kaum ein Ort in Deutschland ist so aufregend, abwechslungsreich und so märchenhaft wie die Sächsische Schweiz, Teil des Elbsandsteingebirges. SuperIllu erkundete einen kleinen Teil des gigantischen Nationalparks.

© Bio- und Nationalpark Refugium Schmilka
Das Elbsandsteingebirge – Idyll und Naturparadies. Es ist Heimat seltener Tierarten, wie Fischotter, Schwarzstorch und Wanderfalke.

Beliebtes Reiseziel für Wanderer, Kletterer und Naturbegeisterte

Während der Dämmerung ziehen Nebelschwaden über die Baumkronen dichter Wälder, einsam ragen schroffe Felsformationen aus ihnen empor. Südöstlich von Dresden, nahe der deutsch-tschechischen Grenze, befindet sich ein geheimnisvoller Sehnsuchtsort, der die Menschen seit jeher in den Bann zieht - das Elbsandsteingebirge.

Am Oberlauf der Elbe gelegen ist das Elbsandsteingebirge vor allem für Wanderer, Kletterer und Naturbegeisterte ein beliebtes Reiseziel; jedes Jahr zieht es rund anderthalb Millionen Besucher an. Der deutsche Teil des Mittelgebirges wird im Allgemeinen auch als Sächsische Schweiz bezeichnet. Diesen Ausdruck verdankt sie den beiden Schweizer Künstlern Adrian Zingg (1734-1816) und Anton Graff (1736-1813), die Ende des 18. Jahrhunderts dort wanderten und sich an ihre Heimat, die ähnliche Landschaftsformen aufweist, erinnert fühlten.

Anfahrt zur Sächsischen Schweiz

Die Autofahrt von Dresden hierher dauert weniger als eine Stunde, der Zug ist sogar noch um einiges schneller und hält direkt in Bad Schandau. Dort wartet auch schon das erste Erlebnis. Wenige Schritte vom Bahnhof entfernt, bringt die Fähre Neuankömmlinge auf die andere Seite der Elbe bis ins Herz des idyllischen Kurorts. Bad Schandau eignet sich hervorragend, um den 93,5 Quadratkilometer großen Nationalpark Sächsische Schweiz mit seinen 1200 Wanderkilometern und 1100 frei stehenden Kletterfelsen zu erkunden. Gegründet wurde er am 1. Oktober 1990 im Rahmen des Nationalparkprogramms der DDR und ist heute einer von bundesweit 16 Nationalparks.

© Rene Gaens
Kein Pfad gleicht dem anderen:  Die unzähligen Wanderwege führen unter anderem auch durch wilde Felsschluchten.

Der 116 Kilometer lange Malerweg

Einer der besten Wege, um die Schönheit dieser Region zu entdecken, ist der Malerweg, ein 116 Kilometer langer Wanderweg, der durch Schluchten, Wälder, Felsen und Flüsse führt. Der Malerweg ist in 8 Etappen unterteilt, die jeweils bis zu 18 Kilometer lang sind und unterschiedliche Schwierigkeitsgrade aufweisen. Die Orte, durch die der Weg führt, bildeten einst das Zentrum der Deutschen Romantik. Viele berühmte Maler, Komponisten und Schriftsteller, darunter Caspar David Friedrich, Johann Wolfgang von Goethe und Richard Wagner, ließen sich von der Schönheit der Region inspirieren. Ihre Werke machten die Sächsische Schweiz berühmt. Eines davon ist das wohl bekannteste Gemälde der Romantik: „Der Wanderer über dem Nebelmeer“, das Caspar David Friedrich um 1818 schuf.

Traumkulisse auch beliebt in Hollywood

Die Attraktivität der Sächsischen Schweiz ist auch der Filmindustrie nicht verborgen geblieben. Jedes Jahr werden hier etwa 70 Filmproduktionen und Fernsehbeiträge gedreht. Sogar Hollywood ist von der märchenhaften Kulisse fasziniert. Die Traumfabrik produziert dort regelmäßig hochkarätig besetzte Kinofilme, wie beispielsweise „Inglorious Basterds“ mit Brad Pitt, „Der Vorleser“ mit Kate Winslet, „Der Wolkenatlas“ mit Tom Hanks oder „Grand Budapest Hotel“ mit Bill Murray.

© Marko Förster
Die Kirnitzschtalbahn fährt seit 125 Jahren

Attraktive Ausflugsziele für Gäste

Kirnitzschtal

Für Hotelgäste gibt es die „Gästekarte Sächsische Schweiz mobil“, mit der viele Ausflugsziele kostenlos über die öffentlichen Verkehrsmittel erreicht werden können. Davon ausgenommen sind nur ein paar wenige Verkehrsmittel, wie etwa die Kirnitzschtalbahn. Doch die neun Euro für eine Tageskarte sind sehr gut investiert. Die historische Straßenbahn, die am Pfingstwochenende (27. bis 29. Mai 2023) ihren 125-jährigen Geburtstag feiert, fährt auf ihren 1000-Millimeter-spurigen Gleisen vom Kurpark in Bad Schandau durch das malerische Kirnitzschtal. Dabei bietet die „gelbe Dame“, wie sie liebevoll im Volksmund genannt wird, ihren Fahrgästen eine entspannte Möglichkeit, die reizvolle Region zu erkunden. Entlang der Strecke gibt es zahlreiche Haltestellen, an denen man aussteigen und eine Wanderung durch die wunderschöne Landschaft unternehmen kann. Nach einer Strecke von 8,3 Kilometern erreicht die Bahn ihre Endstation am Lichtenhainer Wasserfall.

© Yvonne Brückner
Im „Kuhstall“ versteckte die Bevölkerung während des Dreißigjährigen Krieges (16181648) ihr Vieh vor den Schweden.

Felsentor „Kuhstall“

Von dort ist es nur noch ein rund 30-minütiger Fußmarsch, zu einer der Hauptattraktionen der Sächsischen Schweiz - dem Felsentor „Kuhstall“. Es ist etwa 11 Meter hoch und 17 Meter breit, entstand über Millionen von Jahren durch die Erosion von Sandsteinfelsen. Vom „Kuhstall“ aus lassen sich weite Teile des Nationalparks überblicken. Wer noch höher hinaus möchte und schwindelfrei ist, der kann zusätzlich noch die „Himmelsleiter“ erklimmen. Durch einen schmalen Felsspalt führt eine steile Treppe hinauf auf ein Plateau mit einem weiteren Aussichtspunkt. Festes Schuhwerk und Wanderkleidung sind hierbei ein Muss, denn der Weg führt unter anderem durch wilde Schluchten, die bei nassem Wetter sehr rutschig werden können. Zudem sollte in der kalten Jahreszeit auch an Essen und Getränke gedacht werden, denn nicht alle Gaststätten haben geöffnet.

© Rico Richter
Größte Attraktion: Die 76,5 Meter lange Basteibrücke wurde im Jahr 1851 aus 1 900 Sandsteinen errichtet

Die Bastei

Ohne körperliche Anstrengung lässt sich hingegen das bekannteste Wahrzeichen der Sächsischen Schweiz genießen - die Bastei. Denn der sogenannte „Balkon Sachsens“ ist touristisch gut angebunden und bequem mit dem Auto oder von Rathewalde aus mit der Bastei-Linie zu erreichen. An der Bastei selbst gibt es ein Hotel, ein Restaurant sowie diverse Imbissstände. Der Sandsteinfelsen, der zwischen dem Kurort Rathen und der Stadt Wehlen liegt, thront 194 Meter hoch über dem Elbtal und ist durch eine Brücke mit anderen Felsen verbunden. Eine mittelalterliche Felsenburg zeugt von den Zeiten der Raubritter, die die meilenweite Aussicht nutzten. Heute bietet die neue, diesen Februar eröffnete Besucherplattform spektakuläre Blicke auf das Elbtal, die benachbarten Felsen sowie die malerischen Dörfer der Umgebung. Besonders überwältigend ist die Aussicht in der Dämmerung, wenn sich das Licht auf den Felsen bricht und eine magische Atmosphäre schafft.

Festung Königstein

Ein weiteres beeindruckendes Zeugnis menschlicher Besiedelung in der Sächsischen Schweiz ist die über 800 Jahre alte Festung Königstein auf dem gleichnamigen Tafelberg am linken Elbufer. Die 9,5 Hektar große Festungsanlage ist eine der größten ihrer Art in Europa und diente lange Zeit als sächsisches Staatsgefängnis. Das für Besucher zugängliche militärhistorische Freilichtmuseum besteht aus über 50 Bauwerken verschiedener Epochen.

© Bio- und Nationalpark Refugium Schmilka
Im Bio-Dorf Schmilka kann man es sich bei verschiedenen Wellnessangeboten und traditionell hergestellten Speisen  gut gehen lassen

Erholung nach Tagesausflug

Nach langen Tagesausflügen lässt es sich in der Sächsischen Schweiz auch gut entspannen. – etwa im Bio- und Nationalpark Refugium Schmilka. In dem Bad Schandauer Ortsteil verwandelt sich in der kalten Jahreszeit der Platz um die Schmilk‘sche Mühle anno 1665 in ein uriges Winterdorf. Vom Alltag abschalten lässt es sich besonders gut in der Sauna oder in den Holzbadezubern. In der Mühlenbäckerei nebenan kann man dabei zusehen, wie Brote und Gebäck in einem altdeutschen Holzofen gebacken werden. Hier wird auch der für die Region so typische Zuckerkuchen hergestellt, den die Wanderer einst als Reiseproviant mit sich führten. In der Brauerei wird das einzige Bier des Nationalparks gebraut. Von traditionellem Pils bis hin zu naturtrüben Craftbieren ist für jeden Geschmack etwas dabei.

Bei Zuckerkuchen und „Kühlem Blonden“ kann man dann in aller Ruhe die nächste Tour zu einer der vielen weiteren Attraktionen im Elbsandsteingebirge planen.