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Heidi Klums After-Baby-Body

Schnell schlank nach der Geburt?

Frisch gebackene Mütter: Baby Henry ist gerademal zwei Monate alt - und Top-Model Heidi Klum schwebt schon wieder gertenschlank über den Laufsteg. SUPERillu sprach mit Dr. Edith Wolber vom Bund Deutscher Hebammen.

Nur 57 Tage nach der Geburt ihres zweiten Kindes zeigte sich Heidi Klum für die Dessous-Firma „Victoria’s Secret“ bereits wieder als schlanker Laufsteg-Engel. 20 Baby-Kilos hat das Top-Model abgeschmolzen. Ist das für eine stillende Mama gesund?

Eine Frau, die ihr Kind sechs bis sieben Monate stillt, nimmt automatisch ab - vor allem, wenn sie nicht für zwei isst. Der Kalorienverbrauch einer Stillenden ist etwa 700 kcal höher. Durch das Stillen bildet sich auch die Gebärmutter zurück, der Bauch wird flacher. Allerdings dauert dieser Prozess länger als acht Wochen.

Also doch Diät halten?

Das wäre auf keinen Fall gut fürs Baby. Bei einer Diät oder gar beim Fasten werden die Fettreserven des Körpers aufgebraucht und dadurch Schadstoffe mobilisiert. Das Kind nimmt sie mit der Muttermilch auf. Außerdem sollte man nicht vergessen, dass jede Diät auch Stress bedeutet. Die Mutter ist dadurch vielleicht unausgeglichen und nicht so auf ihr Kind konzentriert, wie sie es gerade in der ersten Zeit sein sein sollte.

Brauchen Stillende eine besondere Ernährung?

Nein. Bei einer ganz normalen vollwertigen Mischkost nehmen wir alle Vitalstoffe zu uns, die wir benötigen. Auf blähende Speisen wie Kohl, Hülsenfrüchte oder Zwiebeln sollten Stillende allerdings verzichten, weil viele Babys dann Koliken bekommen. Auch exotische oder sehr scharf gewürzte Speisen sind nicht zu empfehlen. Absolut tabu ist das Rauchen, denn das Nikotin findet sich in der Muttermilch wieder. Gegen eine Tasse Kaffee oder auch einmal ein Gläschen Sekt ist dagegen nichts zu sagen.

Die meisten Frauen ernähren sich bereits in der Schwangerschaft sehr diszipliniert. Trotzdem hat man hinterher ein paar Kilos mehr auf den Hüften. Warum?

Das liegt zum einen an der hormonellen Umstellung. Die Hormone Östrogen und Progesteron speichern sich im Fettgewebe und führen dazu, dass die Zellen mehr Wasser einlagern. So nehmen normalgewichtige Frauen in der Schwangerschaft durchaus zwischen 10 und 18 Kilo zu. Übrigens: Bei dünnen Frauen ist die Gewichtszunahme oft größer als bei ohnehin etwas fülligeren.

Heute sind die frisch gebackenen Mütter mit ihren Babys schon nach zwei oder drei Tagen wieder aus der Klinik zu Hause. Vom Wochenbett ist keine Rede mehr, oder?

Das Wochenbett hat seinen Namen aus gutem Grund. Auch wenn sie zu Hause ist, braucht die junge Mutter in der ersten Woche vor allem eins - viel Ruhe. Schließlich muss sich ihr Körper von den Strapazen der Geburt erholen. In dieser Zeit wird die junge Mutter in der Klinik oder zu Hause von der Hebamme versorgt. Sie kontrolliert neben vielem anderen auch die Rückbildung der Gebärmutter und  unterstützt die Mutter beim Stillen. Es braucht alleine schon zehn Tage, bis sich die Milchbildung auf das Hungerbedürfnis des Kindes abgestimmt hat. Aus medizinischer Sicht dauert das Wochenbett sogar viel länger - sechs bis acht Wochen. Erst danach hat sich die Gebärmutter auf ihre normale Größe zurückgebildet und der Muttermund wieder geschlossen.

Zu Heidi Klums Speck-weg-Rezept gehört ihr Fitness-Guru David Kisch, mit dem sie täglich trainiert. Ab wann kann eine frisch gebackene Mutter mit Bauchmuskeltraining beginnen?

Sie sollte mit der Rückbildungsgymnastik erst beginnen, wenn sie sich einigermaßen wohlfühlt. Zunächst geht es darum, den Beckenboden zu kräftigen. Dazu reicht eine sanfte Gymnastik, die man sogar im Liegen machen kann. Die Bauchmuskeln aber sollte man erst nach frühestens vier Wochen trainieren. Ich halte es außerdem für wichtiger, dass sich Mutter und Kind viel Zeit miteinander gönnen. Das erscheint mir schwierig, wenn sich die frisch gebackene Mutter vor allem auf sich selbst, ihre Karriere und ihre Figurprobleme konzentriert.

Heidi Klum ist für Fernsehaufnahmen oft 14 Stunden am Tag im Studio. Kann sie trotzdem stillen?

Muttermilch kann man abpumpen und problemlos im Kühlschrank bis zu 48 Stunden aufbewahren. Man kann sie auch einfrieren, sollte sie dann aber keinesfalls in der Mikrowelle erwärmen, weil das ihre wertvollen Inhaltsstoffe zerstört.

Ist man während des Stillens eigentlich vor einer erneuten Schwangerschaft geschützt?

Nein, das ist ein weit verbreiteter Trugschluss. Wir empfehlen den jungen Muttis entweder die östrogenfreie Stillpille einzunehmen oder mit einem Kondom oder einer Spirale zu verhüten.